Klimademo in Altenkirchen

Weltweit ruft Fridays for Future am 15.09.23 wieder zu einem globalen Klimastreik auf.

Fridays for Future und Parents for Future Altenkirchen laden ein, schließt Euch der Demo an!

Fordert mit uns eine Politik, die Klimaziele einhält und die soziale Verantwortung mitberücksichtigt.

Wir könnten die schlimmsten Auswirkungen noch verhindern, doch anstatt die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, gehen Politik und Wirtschaft in den Verdrängungsmodus und betreiben skrupelloses Greenwashing. Ehrliches, schnelles Handeln ist dringend notwendig.

Wir wissen, dass wir auch im Westerwald viele Mitstreiter*innen haben und wollen allen die Möglichkeit geben, das auch zu zeigen.

Der Zuspruch von Organisationen, wie NABU, BUND, WWF und hier vor Ort von WIBeN, und der evangelischen Kirche im Kreis, bestärkt uns darin auf die Straße zu gehen.

Die jetzt schon verheerenden Auswirkungen des Klimawandels werden Jahr für Jahr sichtbarer. Uns bleiben noch zehn Jahre, um die Klimaziele umzusetzen, in dieser Zeit muss dringend mehr passieren als jetzt.

Die Demo beginnt um 17:00 Uhr auf dem Schlossplatz in Altenkirchen. Für Stimmung sorgen Luc Ibrom und die Gruppe Yuma.

Exkursion rund um Kircheib 

 Die Naturschutzinitiative mit den Bürgerinitiativen unterwegs 

Kircheib. Besser hätte es die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der dreistündigen Exkursion der Naturschutzinitiative (NI) unter der kundigen Führung von Diplom-Biologe Immo Vollmer rund um Kircheib nicht treffen können. 

Von der romanischen Basilika aus dem 12. Jahrhundert Richtung Osten führen Gras- und Verbindungswege mit Blick auf die waldigen Höhenzüge des FFH Gebietes Leuscheider Heide durch blühende Wiesen, entlang an sanften Hängen und schattigen Wäldchen. 




 Dipl. Biologe Immo Vollmer (NI) bei der Einführung 

Nur wenige hundert Meter von der Bundesstraße 8 entfernt, auf der Wasserscheide zwischen Sieg und Wied, findet sich eine artenreiche Flora und Fauna inmitten einer intakten, komplexen Grünflächen- und Kulturlandschaft. Immer wieder bleibt die Gruppe stehen und wird von Vollmer auf Seltenheiten und Besonderheiten im Gelände so-wie an den Wegrändern und in den Wiesen aufmerksam gemacht. Der Rotmilan ist hier heimisch und zeigt sich ebenso wie Lerchen und große Scharen von Staren. 

Auf das kehlige Gezwitscher einer Gartengrasmücke macht eine vogelkundige Teilnehmerin aufmerksam. Aber auch der Artenrückgang einiger Spezies ist hier bereits deutlich, weiß Vollmer zu berichten.


Auf den Wiesen nördlich von Kircheib

Auch auf hochinteressante historische Besonderheiten nimmt Vollmer Bezug: Unter anderem bergen unerforschte Grabhügel einer Schlacht bei Kircheib im Jahre 1796, bei der über 2000 französische und österreichische Soldaten umkamen, noch ihre Geheimnisse, obgleich u. a. der Eitorfer Geschichtsforscher Hans Deutsch dazu umfängliche Recherchen veröffentlicht hat. 

Die BI gegen Ortsumgehungen der B8 in Rheinland-Pfalz und die Initiative gegen den Ausbau der B 414 nehmen an der Exkursion teil und informieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „bei Wege längs“ über Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan, in Kircheib eine Ortsumgehung zu bauen. Da die Exkursionsroute auf der Spur der Planungsvarianten im Norden bzw. Süden von Kircheib verläuft, zeigt sich, wie gravierend in das gewachsene Dorfleben eingegriffen würde: Die stillen Gärten hinter den Häusern wären durch eine Umgehung den Emissionen und dem Lärm der schnellen Trassen ausgesetzt und vom Umland abgeschnitten; das Feriengebiet nördlich von Kircheib würde seine Ruhe und Abgeschiedenheit verlieren; Rinder müssten durch Unter- oder Überführungen auf die Weiden gebracht werden. Beide Varianten würden zudem östlich von Kircheib das Flora-Fauna-Habitat des Leuscheider Waldgebietes schneiden. Die Vorstellung, dass diese Landschaft ohne jede erkennbare Notwendigkeit zerschnitten und versiegelt werden könnte, entsetzt die Teilnehmer der Exkursion, zumal niemand aus der Gruppe in Kircheib jemals einen Stau erlebt hat. 


Grasweg in Richtung FFH-Gebiet Leuscheid

Die Fassungslosigkeit über so ein offensichtlich unsinniges Projekt – jahrzehntealtes Relikt aus der Zeit, als manche Politiker noch von einer Westerwald-Autobahn träumten – steigert sich gegen Ende der Exkursion, als das Moor im Süden der B8 in Sicht kommt: Eine Ortsumgehung südlich Kircheib müsste nämlich durch dieses ausgewiesene Naturschutzgebiet führen. 

„Unverantwortlich!“, sagt ein Teilnehmer kopfschüttelnd, und eine Aktivistin von der Initiative gegen den Ausbau der B 414 meint: „Das ist doch Wahnsinn, heute noch von Gewinn durch Geschwindigkeit zu träumen. So viele Millionen für höchstens eine Minute! Wie kann das sein, dass die Bürger vernünftiger sind als die Politiker?“ 


Foto NI/Vollmer

Gespräche der Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B8 auf dem Frühlingsmarkt

Weyerbusch. „Noch lange nicht genug geschwätzt!“ – Ein treffendes Motto für den durchgängig gut besuchten Stand der Bürgerinitiative (BI) auf dem Frühlingsmarkt der Leistungsgemeinschaft Raiffeisenland e.V. rund um den Gasthof zur Post in Weyerbusch. Zwischen Biowurst und Sportverein ist es offenbar leichter als bei anderen Gelegenheiten, auch mit Befürwortern von Ortsumgehungen (OU) ins Gespräch zu kommen, nicht zuletzt durch das reiche Informations- und Anschauungsmaterial, das die BI auf die Beine gestellt hat (s. u. Kasten). Katja Fuchs-Oerter und Mari-Linn Oerter, zwei Kinderschmink-Künstlerinnen aus Helmenzen, locken zudem auch viele junge Eltern mit ihren Kindern an den BI-Stand.

Zwar überwiegt die Zahl der Gegner von OU bei Weitem und die Unterschriften gegen OU mehren sich so schnell, dass sogar noch weitere Listen geholt werden müssen, aber die Gespräche über Belastungen des Lebens an der verkehrsgeplagten B8 haben ihr eigenes, besonderes Gewicht.

„Wo sind denn die anderen Listen?“, fragt einer der Besucher mit breitem Lächeln. „Wir haben nur diese. Welche meinen Sie denn?“ – „Ich meine die für Ortsumgehungen. Ich bin nämlich dafür.“ – „Wunderbar. Sie gehören zu den Menschen, mit denen wir ganz besonders gerne ins Gespräch kommen möchten“, strahlt Marein Osten-Sacken, die mit weiteren Aktiven der BI vor Ort ist, um über die Folgen von Ortsumgehungen zwischen Kircheib und Helmenzen zu informieren und mit den Menschen zu reden, „Sie wissen schließlich am besten, worunter Sie leiden und wie das Leben an der B8 besser und lebenswerter werden kann. Ohne Sie – die Kritiker – erfahren wir doch vieles gar nicht.“


Zwar wollen einige wenige auf gar keinen Fall über OU reden. Einer zieht ärgerlich weiter: „Nee, nee, mit mir nicht, da gibt es gar nichts zu reden, die B8 muss weg.“ Ein anderer schimpft sogar mit wütendem Fingerzeig auf Rädchen fahrende Kinder: „Da sind sie doch, die Führerscheininhaber der Zukunft! Die sind nachher alle auf den Straßen. Die machen die Staus!“   Unklarheit besteht auch über die Folgen von OU für die Geschäfte und Betriebe an der B8. Anders als einer Umfrage der BI zufolge, wonach über 85 Prozent der Geschäftsleute negative oder katastrophale Auswirkungen befürchten, meinen manche, dass Umfahrungen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Innerortslagen haben würden. Dagegen spricht aber die entschiedene Unterstützung von zehn Gewerbetreibenden als Sponsoren der Einkaufstaschen, die die BI anbietet (s.u. Kasten)            

In den Gesprächen stellt sich interessanterweise heraus, dass die Meinungen von Gegnern und Befürwortern gar nicht weit auseinander liegen, ja in Vielem sogar deckungsgleich sind: Der Lärm! Die Abgase! Die Verkehrsgefahren! – Gäbe es aber kluge, weiträumige Verkehrsleitsysteme für den Schwerlastverkehr bzw. ausreichend Schienen; Tempolimits, Flüsterasphalt und leise, emissionsarme oder -freie PKW; gäbe es ausreichende und sichere Fußgängerquerungen, dann könnte das Leben an der B8 mit ihren Geschäften, Kontakt- und Einkehrmöglichkeiten bei fußläufiger Erreichbarkeit von Freunden, Läden, Ärzten und Versorgungseinrichtungen attraktiv oder sogar richtig gut sein.
           

„Ja dann!“, sagt eine Besucherin des BI-Standes. „Aber da müsste die Politik ja mitziehen.“


Info-Materialien der BI, klimaneutral bzw. auf Recyclingpapier gedruckt bzw. regional hergestellt: 

  • Broschüre: Die Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B8 in Rheinland-Pfalz stellt sich vor. DinA 5, farbig, 16 S., kostenlos 
  • Postkarten mit Biss: 10er-Sortiment in Butterbrottüte 10.-€ (auch einzeln) 
  • Nesseltaschen aus regionaler Produktion mit farbigem Aufdruck („Ein schlauer Fuchs will keine Ortsumgehungen“ oder „Sei kein Frosch, mach mit bei der Verkehrswende“), 5.-€ pro Tasche 

Versandkostenfrei bestellen: 
BIgegenOrtsumgehungenB8@linkomm.de oder 0157-87266875 


WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner